ChurchNight 2010 - Klappe, die vierte
Die Jugendmitarbeiter machten die Reformation wieder erlebbar
Wieder einmal ist es den Jugendmitarbeitern gelungen: die Churchnight 2010 konnte sich sehen lassen. Ein voll besetztes Kirchenschiff zeigte, dass Kirche, Reformation und Glaube eben nicht out sind. Und die vielen jungen und jugendlichen Besucher machten deutlich, dass Luthers Botschaft längst nicht eingestaubt ist, sondern so brandaktuell wie anno 1517. Dahin wurden die Kirchenbesucher in der Filmpause entführt.
Martin Luther, gespielt von Tim Barth, setzte sich mit seinen Sünden auseinander und kam unweigerlich zu dem Schluss, dass das Fegefeuer ein von den Menschen erfundenes Instrument ist. Doch er, wie auch der kleine Sebastian, um den es in dem gezeigten Film „Wer früher stirbt ist länger tot“ geht, fühlte sich alptraumhaft wegen seiner Sünden vor das jüngste Gericht, gespielt von Michael Hanusch, Felix Schäfer, und Michael Ocker, gestellt.
Der zweigeteilte Film setzt sich mit Schuld, Sühne und Vergebung auseinander. Als der 11-jährige Sebastian erfährt, dass die Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, löst das Schuldgefühle und Albträume aus. Vor allem aber macht sich der Wunsch breit, sich vor dem Fegefeuer zu retten - am besten durch ewiges Leben.
Sebastian will unsterblich werden. Sein Übereifer führt jedoch nicht zum gewünschten Erfolg: ein gesprengter Hase, ein unsittlicher Antrag an seine Lehrerin, eine beinahe zu Tode gebrachte Greisin aus der Nachbarschaft – das alles verbessert die Situation nicht gerade. Sebastian hat regelmäßig Albträume, in denen er sich bereits im Fegefeuer sieht. Derber bayerischer Humor, hemdsärmelige Handgreiflichkeiten und teilweise gemeiner Hintersinn zeichnen den Film aus. Wie dann doch noch alles gut wird, wird an dieser Stelle nicht verraten.
Mit einer gelungenen Sprechmotette rundeten Kathrin Hanusch, Florence Graf und Britta Manthey die angerissenen Themen: Schuld, Vergebung, Glaube und Gnade, ab. Bei Teepunsch, Glühwein und rustikalen Broten konnte man auch am Reformationstag 2010 noch lange in der Katharinenkirche zu Neipperg verweilen. (Andrea Barth)